Bremen (ots) –
Der Abschied rückt immer näher: Am 16. Juni wird der Kommunikationssatellit „Heinrich Hertz“ der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seine Reise in den Weltraum antreten. Für die nötige Reisegeschwindigkeit wird die letzte Ariane-5-Rakete sorgen. Ehe es in luftige Höhen gehen wird, gab es am Boden allerdings noch einiges zu tun: Die letzten Checks im Rahmen der Launch-Kampagne auf dem Gelände des Weltraumbahnhofs Kourou in Französisch-Guayana standen an. Als industrieller Hauptauftragnehmer ist der Raumfahrtkonzern OHB auch dafür verantwortlich, die Startkampagne zu begleiten und die finalen Tests am Satelliten durchzuführen, die nun erfolgreich abgeschlossen sind.
Für die Launch-Vorbereitungen ist ein bewährtes OHB-Team auf dem Weltraumbahnhof in Aktion. Zur festen Truppe gehört der OHB Launch Campaign Manager Niklas Voigt, der die vergangenen Wochen mit seinem Team die letzten Meilensteine der Startkampagne abgearbeitet hat: „Alle Healthchecks des Satelliten, bei denen getestet wird, ob irgendwelche Probleme nach dem langen Transport aufgetreten sind, waren erfolgreich. Auch das Antriebssystem ist für den Start bereit. Wir haben den Satelliten bereits in Flugkonfiguration versetzt.“
Nachdem der Satellit im All seinen Dienst aufgenommen hat, wird er rund 15 Jahre lang im geostationären Orbit auf einer Höhe von rund 36.000 Kilometern verbleiben. Ein Ziel der Heinrich-Hertz-Mission ist es, neue Technologien für die Satellitenkommunikation auf ihre Weltraumtauglichkeit zu testen. Ferner dient die Mission als Herberge für Experimente zur Kommunikations-, Antennen- und Satellitentechnik, die von verschiedenen Instituten und Unternehmen in Deutschland entwickelt und gebaut wurden. Auch als Dienstleister hat der Satellit schon mehrere Jobs: Er wird als Relaisstation – also Übertragungshelfer – für kleinere erdumlaufende Satelliten dienen. Heißt: Heinrich Hertz wird die Daten anderer Satelliten in seiner Funkreichweite empfangen und diese dann an die Bodenstation weiterleiten.
Der Satellit ist nicht nur vielseitig, sondern auch effektiv gebaut: Er verfügt über einen hybriden Antrieb, also chemisch und elektrisch. Diese Antriebskombination spart Treibstoffmasse ein und kann der Nutzlast zur Verfügung gestellt werden. Neben dem wissenschaftlich-technischen Missionsanteil nutzt das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) im Rahmen einer Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zusätzliche Nutzlastkapazitäten auf dem Satelliten für eigene Kommunikationszwecke.
„Mit der Heinrich-Hertz-Mission demonstriert das Systemhaus OHB seine Fähigkeit, komplexe und sichere Telekommunikationssysteme zu realisieren. OHB übernimmt in der Heinrich-Hertz-Mission die Gesamtverantwortung für die Entwicklung und den Bau des Satelliten sowie die Beschaffung und Koordination des Startsegments. Zudem verantworten wir den Aufbau des Bodensegments im Kontrollzentrum in Bonn“, sagt OHB-Projektmanager Alexander Schneider.
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