Nürnberg (ots) –
Hinweis nur für die Medien: Der PM ist eine Bilderstrecke mit -14- Fotos beigefügt.
„Der Zoll. Für uns im Einsatz“ lautet der Slogan der im Februar gestarteten Imagekampagne des Zolls, mit der die breite Öffentlichkeit über die vielseitigen Aufgaben des Zolls für die Gesellschaft informiert werden soll.
„Denn der Zoll ist tagtäglich im Einsatz und leistet mit seinen Steuereinnahmen und umfangreichen Aufgaben einen wichtigen Beitrag, damit der Staat handlungs- und leistungsfähig bleibt und Verbraucher*innen und Wirtschaft geschützt werden“, sagt Sabine Heise, neue Leiterin des Hauptzollamts Nürnberg.
„Dies gilt auch in Pandemie- und Krisenzeiten, in denen der Zoll trotz aller Herausforderungen ein verlässlicher Partner für Wirtschaft, Bürger*innen und andere Behörden ist“.
Erhebung von Abgaben
Das Hauptzollamt Nürnberg mit seinen derzeit rund 600 Zöllnerinnen und Zöllnern nahm im Jahr 2021 knapp 2,5 Milliarden Euro ein.
Zu den einnahmestärksten Abgabenarten gehörten erneut die Einfuhrumsatzsteuer mit 1,8 Milliarden Euro und die Verbrauchsteuern mit rund 205 Millionen Euro.
Die Verbrauchsteuern gliedern sich in Stromsteuer (143 Mio. Euro), Energiesteuer (45 Mio. Euro), Steuern auf Alkohol, Tabak, Schaumwein und Kaffee (rund 9,8 Mio. Euro) und Biersteuer (7 Mio. Euro), die fast ausschließlich dem Bundeshaushalt zufließen.
Aus knapp 240 Betriebsprüfungen in den unterschiedlichsten Branchen ergaben sich Nachforderungen in Millionenhöhe.
Auch knapp 221 Millionen Euro Kfz-Steuer nahm das Hauptzollamt Nürnberg 2021 ein.
Warenabfertigung bei den Zollämtern
Das Hauptzollamt Nürnberg mit seinen vier Zollämtern und einem Standort in Weißenburg hat 14,8 Millionen Warenpositionen zur Einfuhr und zur Ausfuhr abgefertigt. Darunter waren von Body-Lotion bis zu Ladegeräten auch jede Menge Waren, die den Vorschriften zur Produktsicherheit nicht entsprachen und aus dem Verkehr gezogen wurden. Durch diese Maßnahmen schützt der Zoll die Verbraucher*innen vor mangelhaften Produkten, die der Gesundheit schaden könnten.
Finanzkontrolle Schwarzarbeit
2021 hat die Nürnberger Finanzkontrolle Schwarzarbeit knapp 1.100 Prüfungen bei Arbeitgebern durchgeführt und viele Tausend Arbeitnehmer*innen nach ihren Arbeitsbedingungen befragt.
Wiederholt standen die besonders von Schwarzarbeit betroffenen Branchen – wie die Bauwirtschaft, die Gebäudereinigung und der Bereich Spedition, Transport und Logistik – im Fokus bundesweiter Schwerpunktprüfungen.
Aber auch Pizzabäcker und Sicherheitsdienste in der Region nahmen die Nürnberger Zöllner*innen unter die Lupe.
„Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vernichten legale Arbeitsplätze und schaden durch Vorenthalten von Beiträgen unseren Sozialsystemen und somit letztlich uns allen. Durch unsere Arbeit kämpfen wir nicht nur gegen Steuerhinterziehung, sondern auch gegen Ausbeutung, Leistungsbetrug und Mindestlohnverstöße. Wer schwarz arbeitet, zahlt nicht in die Rentenkasse ein und steuert dadurch möglicherweise geradewegs auf die Altersarmut zu“, so Sabine Heise. „Das versuchen wir zu verhindern“.
Schmuggelbekämpfung
Gegen Schmuggel hat der Zoll bekannterweise was: und zwar seine Kontrolleinheiten, die Tag und Nacht im Einsatz gegen Schmuggel und Kriminalität sind.
Immer unterwegs ist die Kontrolleinheit Verkehrswege, die im letzten Jahr weit über 7.000 Personen und 4.500 Beförderungsmittel überprüft hat.
Unter den vielfältigen Schmuggelwaren, die bei den Kontrollen zu Tage kamen, waren 900.000 unversteuerte Zigaretten, verschiedenste Drogen, aber auch Katzenbabys und Goldschmuck.
Am Flughafen Nürnberg sind die Zöllner*innen jeden Tag des Jahres rund um die Uhr im Dienst – auch während der Pandemie.
Bei der Durchschau des Reisegepäcks stellten sie unter anderem Zigaretten, Waffen und viele Arzneimittel, von denen manche sogar unter das Betäubungsmittelgesetz fielen, sicher.
Auf Straße und Schiene, am Flughafen und in Paketverteilzentren konnten durch die Kontrolleinheiten des Hauptzollamts Nürnberg unter anderem insgesamt über 1,2 Millionen Stück geschmuggelte Zigaretten, über 160 Kilogramm unversteuerter (Wasserpfeifen-)Tabak, sowie diverse Drogen und Anabolika aus dem Verkehr ge-zogen werden.
Besondere Funde waren eine halbe Million Schmuggelzigaretten, zur Tarnung verbaut in Lautsprecher, 150 Kilogramm Marihuana zwischen 17 Tonnen Trockenfrüchten und 100 Kilogramm Feuerwerk in Postpaketen – zur großen Verwunderung des Zolls im Januar, einem eher untypischen Monat fürs Böllern.
Bestellungen im Internet sind einfach und der Lieferant meist nur ein paar Klicks entfernt. Dass dieser seinen Sitz im Ausland hat, bleibt oft unbemerkt. Der Zoll beschlagnahmt jedoch auch auf dem Postweg gelieferte Markenfälschungen. Dann sind Geld und Ware verloren und für die Bestellung droht unter Umständen noch eine Schadensersatzforderung des Originalherstellers. So musste zum Beispiel eine unbelehrbare Frau aus dem Großraum Nürnberg, nachdem sie sich zum zweiten Mal gefälschte Textilien eines Luxusmarken-Herstellers liefern ließ, 1.000 Euro an den Rechteinhaber bezahlen.
Im gesamten Bezirk des Hauptzollamts Nürnberg wurden bei der Einfuhr rund 35.000 gefälschte Markenartikel sichergestellt – die Originale wären fast 2,5 Millionen Euro wert gewesen. Kleidung und Sportschuhe gehören zu den Dauerbrennern der Plagiate. Aber auch Ladegeräte für Mobiltelefone oder eine komplette Motorradverkleidung waren unter den Fälschungen.
84 artengeschützte Exemplare konnten im Fracht- und Postverkehr sowie aus Koffern und Taschen von Reisenden beschlagnahmt werden. Darunter befanden sich neben Pfauenfedern und Beluga – Kaviar wie jedes Jahr vor allem Korallen.
Ausbildung beim Zoll
Der Zoll ist nicht nur Steuerbehörde und Sicherheitsorgan, sondern mit über 46.000 Beschäftigten auch einer der größten Arbeitgeber des Bundes und einer der vielseitigsten überhaupt. Er bietet sichere Arbeitsplätze an über 700 Standorten in ganz Deutschland und ist zum audit berufundfamilie zertifiziert.
Zur Unterstützung bei den für die Allgemeinheit und die Wirtschaft wichtigen Aufgaben sucht die Zollverwaltung engagierte Nachwuchskräfte für die Laufbahnen im mittleren und gehobenen Zolldienst. Bewerbungen für das Einstellungsjahr 2023 nimmt das Hauptzollamt Nürnberg ab sofort entgegen. Bei erfolgreicher Bewerbung kann ab dem 1. August 2023 eine zweijährige Ausbildung bzw. ein dreijähriges duales Studium begonnen werden.
Mehr Informationen zur Zollverwaltung gibt es unter www.zoll.de und
www.zoll-karriere.de.
Zusatzinfo 1:
Die Jahresbilanz der Zollverwaltung wurde am 2. Mai veröffentlicht und ist unter www.zoll.de abrufbar.
Zusatzinfo 2:
Der Bezirk des Hauptzollamtes Nürnberg erstreckt sich mit einer Fläche von 7.419 km2 über den Regierungsbezirk Mittelfranken und den südlichen Teil des Landkreises Forchheim im Regierungsbezirk Oberfranken.
Der Hauptsitz des Hauptzollamtes befindet sich in der Südkaserne in Nürnberg. Außerdem sind diesem vier Zollämter am Nürnberger Hafen und Flughafen, in Erlangen – Tennenlohe und in Ansbach mit einem Dienstsitz in Weißenburg angegliedert.
Rückfragen bitte an:
Hauptzollamt Nürnberg
Pressesprecherin
Martina Stumpf
Telefon: 0911-9463-1118
E-Mail: presse.hza-nuernberg@zoll.bund.de
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