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Freitag, 13. Dezember 2024

Die unbeabsichtigte Folge von Wiederverwendungszielen der EU

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Hamburg (ots) –

Die Europäische Verordnung zu Verpackungen und Verpackungsabfall (PPWR) sieht vor, dass sich die Verpackungswirtschaft zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft entwickelt. Die Vorschläge sehen unter anderem verbindliche Mehrwegquoten für Verpackungen von Haushaltsgeräten und für den Versandhandel vor.

Das Problem: Die geplanten Wiederverwendungsziele für Transportverpackungen begünstigen Plastik und benachteiligen wiederverwertbare Materialien wie Wellpapp- und Kartonverpackungen. Saverio Mayer, CEO von Smurfit Kappa Europe (https://www.smurfitkappa.com/ie) mahnt: „Die Art und Weise, in der die Wiederverwendung von Verpackungen geplant ist, würde dazu führen, dass sich die Menge an unnötigem Plastik bis 2040 verdoppeln wird, anstatt deutlich reduziert zu werden.“ Um das Mehrwegziel für Transportverpackungen zu erreichen, müsste beispielsweise die schier unglaubliche Menge von 8,1 Milliarden zusätzlichen Kunststoffkisten hergestellt werden (unter der Annahme von 10 Wiederverwendungen pro Jahr).

Die europäische Wellpappenindustrie teilt grundsätzlich das Bestreben der Europäischen Union, den Weg zur Klimaneutralität zu ebnen: „Wir unterstützen die ehrgeizigen Ziele der EU-Verordnung“, so Saverio Mayer. „Allerdings ist der Kommissionsvorschlag durch die Benachteiligung der papierbasierten, wiederverwertbaren Verpackungen kontraproduktiv“.

Wellpappe: ein nachhaltiges Produkt mit hohen Recyclingraten

Verpackungen aus Wellpappe eignen sich sehr gut für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, da sie in großem Umfang gesammelt und recycelt werden. Dies belegen hohe Recyclingquoten: Die Recyclingrate für Karton liegt bei über 90 Prozent, Wellpappe weist eine Recyclingrate von 89 Prozent auf. Saverio Mayer fasst zusammen: „Produkte auf Papierbasis sind vollständig erneuerbar, recycelbar und biologisch abbaubar. Hinzukommt, dass Europa die höchste Recyclingquote weltweit hat.“

Die umweltfreundliche Bilanz von Pappe belegt auch eine umfangreiche Studie (https://www.fefco.org/sites/default/files/2022/FEFCO_Comparative_LCA_study.pdf) im Auftrag der European Federation of Corrugated Board Manufacturers (FEFCO). Die Studie zeigt, dass Verpackungen aus Wellpappe in 10 von 15 Kategorien der Umweltauswirkungen, einschließlich des CO2-Fußabdrucks, besser abschneiden als wiederverwendbare Kunststoffkisten.

Was die Bevorzugung von Plastik für die Umwelt bedeutet

Die geplanten Vorschriften der Europäischen Union bergen hingegen die Gefahr, dass sie zu einer Zunahme von Kunststoffverpackungen und damit von Kunststoffabfällen und Umweltverschmutzung führen. Dies hätte katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt – und steht in völligem Widerspruch zu den Zielen des europäischen Green Deal, des Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft und den laufenden Verhandlungen über ein internationales Kunststoffabkommen. Die Änderungsvorschläge stehen auch in Widerspruch zu dem, was Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer Rede auf der Beyond Growth Conference im Europäischen Parlament sagte: „Ein Wachstumsmodell, das sich auf fossile Brennstoffe konzentriert, ist einfach überholt“.

Im Falle von Transportverpackungen werden wiederverwendbare Kunststoffe nicht nur den Energie- und Wasserverbrauch, sondern auch das Transportaufkommen erhöhen. Die Wiederverwendung von Transportverpackungen wird zu einem massiven Anstieg des Logistikaufwands führen, der die europäischen Straßen überlastet.

Eine nachhaltige Industrie in Gefahr

Die Vorschriften sind außerdem eine Gefahr für die nachhaltige Papier- und Wellpappenindustrie. Sie könnten schwerwiegende Folgen für lokale Gemeinden und Lieferketten haben: Die Industrie ist schließlich lokaler Produzent und Arbeitgeber mit über 660 Werken in ganz Europa. 100.000 Menschen sind hier direkt beschäftigt, weitere 270.000 Arbeitsplätze werden indirekt geschaffen.

Verpackungen aus Wellpappe sind ein wertvoller Partner in der B2B-Lieferkette. Die meisten Lebensmittel und Getränke, die für den Verbraucher im Einzelhandel erhältlich sind, werden heute zuverlässig durch papierbasierte Verpackungen geschützt. Beschädigte Waren belasten den Planeten durch die Verschwendung von Lebensmitteln, Kraftstoff und anderen Ressourcen.

Wiederverwendung und Recycling müssen sich auch in Zukunft ergänzen

Der einseitige Ansatz zur Wiederverwendung ist kein Allheilmittel für das Verpackungsproblem. Wellpappe ist aufgrund ihrer Eigenschaften das am häufigsten recycelte Material, was gleichzeitig bedeutet, dass eine Wiederverwendung für die meisten Anwendungen keine realistische Option ist. Der einzige glaubwürdige Weg nach vorne für Europa ist, dass Wiederverwendung und Recycling gleichberechtigt nebeneinander existieren.

Boris Maschmann, CEO Smurfit Kappa DACH (https://www.smurfitkappa.com/de) ergänzt: „Während die Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen weitergehen, wäre zu erwarten, dass die politischen Ambitionen der EU und der Mitgliedstaaten die wirtschaftliche Realität der Verpackungslieferkette berücksichtigen und sich auf eine Verordnung einigen, die gut für die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesellschaft im Allgemeinen ist.“

Pressekontakt:
Industrie-Contact AG für Öffentlichkeitsarbeit
Uwe Schmidt
Tel. +49 179 399 57 71
[email protected]
Original-Content von: Smurfit Kappa Deutschland GmbH, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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