Rosenheim / Happing / Brannenburg (ots) –
Am Mittwochnachmittag (12. April) hat die Bundespolizei den Zugverkehr zwischen Rosenheim und Kufstein zeitweise komplett einstellen lassen. Die Bahnstrecke wurde abgesucht. Der Grund: Spielende Kinder in den Gleisen auf Höhe Happing. Nur eine Woche zuvor hatten Kinder in demselben Streckenabschnitt den Zugfahrplan durcheinandergebracht und bei Brannenburg für einen Polizeieinsatz gesorgt. Die Bundespolizei warnt eindringlich vor der Lebensgefahr, die im Gleisbereich droht.
In beiden Fällen hat die von Lokführern verständigte Notfallleitstelle der Bahn die Bundespolizei in Rosenheim über Personen im Gleisbereich informiert. Bei Happing konnten die alarmierten Beamten vier Kinder in der Nähe der Bahnanlagen finden. Die angetroffenen Minderjährigen erklärten, dass sie gedacht hätten, genügend Abstand zu den Schienen gelassen zu haben. Die Bahnstrecke war während des Polizeieinsatzes für etwa eine halbe Stunde gesperrt. Auch die vorangegangene Absuche der Gleise durch die Bundespolizei im Bereich Brannenburg brachte eine rund halbstündige Streckensperrung mit sich. Zudem war der Bahnbetrieb für die Dauer von knapp zwei Stunden eingeschränkt. Die Lokführer mussten die jeweilige Geschwindigkeit in dieser Zeit ihren Sichtweiten anpassen. Beim Eintreffen der Bundespolizisten in der Nähe des Brannenburger Bahnhofs bemerkten diese, wie zwei Buben in ein angrenzendes Grundstück davonlaufen wollten. Die Minderjährigen wurden jedoch gestoppt und wenig später im Beisein eines Erziehungsberechtigten belehrt. Ob sie oder noch weitere Minderjährige für die ganz in der Nähe auf einer Länge von rund zehn Metern auf die Schienen aufgelegten Steine verantwortlich waren, ließ sich nicht mehr zweifelsfrei feststellen. Die Bundespolizei hat wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr die Ermittlungen aufgenommen. Beide Streckenabsuchen sorgten bei rund 20 Zügen für Verspätungen von annähernd 400 Minuten. Ein Zug konnte seine Fahrt überhaupt nicht mehr fortsetzen.
Die Rosenheimer Bundespolizei betont, dass Kinder, die Gleisanlagen zu ihrem Spielplatz machen, sich in höchster Lebensgefahr befinden. Züge können meist erst sehr spät wahrgenommen werden, sodass es für ein Weglaufen zu spät sei. Der Bremsweg könne für einen Zug, der mit 100 Kilometern in der Stunde unterwegs ist, bis zu 1.000 Meter lang sein. Auch das Spielen unmittelbar neben den Gleisen sei nichts anderes als ein Spiel mit dem eigenen Leben. Der von einem schnell vorbeifahrenden Zug verursachte Sog könne Menschen unter bestimmten Umständen an oder sogar unter den Zug ziehen. Die Bundespolizei appelliert an alle Eltern, ihren Sprösslingen die immensen Gefahren auf Gleisanlagen zu verdeutlichen und ihren Kindern den Aufenthalt im Gleisbereich unmissverständlich zu verbieten.
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Dr. Rainer Scharf
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Quelle: ots