München (ots) –
Samstag, 14. September 2024, 14.33 Uhr
Ismaninger Strasse
Ein Baukran ist gestern auf zwei Wohnhäuser in Bogenhausen gestürzt.
Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Der Schaden an den Gebäuden ist gewaltig.
Kurz nach halb drei Uhr nachmittags informierte ein Bewohner eines Hauses die Integrierte Leitstelle über einen schief stehenden Baukran. Sofort wurden mehrere Einsatzkräfte der Feuerwehr mit dem Stichwort „Baukran droht umzustürzen“ nach Bogenhausen alarmiert.
Der Einsatzleiter sichtete die Situation und ließ sofort zwei bedrohte Gebäude von den Einsatzkräften räumen. Noch während die Einsatzkräfte im Gebäude waren, stürzte der Baukran um und schlug in mit dem Kranausleger in die beiden benachbarten Gebäude ein.
Dabei durchschlug er mit den Gegengewichten des Auslegers das Dach. Etwa acht Tonnen Betongewichte verwüsteten dabei eine Dachgeschosswohnung komplett und beschädigten darunterliegende Decken und Wände. Die Feuerwehrleute brachten sämtliche Bewohner der beiden Gebäude ins Freie. Die Dachgeschosswohnung war aufgrund von Bauteilen und Schutt nicht mehr zugänglich. Zwei betroffenen Personen wurde durch den Rettungsdienst kurzzeitig behandelt. Glücklicherweise wurden sie nicht verletzt. Alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner wurden um Großraumrettungswagen der Feuerwehr durch Teams der Krisenintervention betreut.
Von oben sichteten die Einsatzkräfte so gut es ging die Dachgeschosswohnung. Es ergaben sich keine Hinweise auf eine Person in der Wohnung. Die restlichen Wohnungen, an denen niemand öffnete, wurden nun aufgebrochen, um sicherzustellen, dass niemand mehr im Gebäude war. Anschließend wurden die Gebäude vom Strom- und Gasnetz getrennt.
So wurde die Situation vom Einsatzleiter als stabil eingeordnet und eine akute weitere Gefährdung für die Einsatzkräfte und umliegende Anwohnerinnen und Anwohner ausgeschlossen. Ein Statiker, der mit der Feuerwehr zur Einsatzstelle gebracht wurde, begutachtete nun das Gebäude. Mit der inzwischen eingetroffenen Kranfirma wurde ein weiteres Vorgehen besprochen.
Da die acht Tonnen Gewicht im Dachgeschoss eine erhebliche Gefahr für das Gebäude darstellten, mussten diese aus dem Haus entfernt werden. Vorher mussten aber die Decken und Wände in den oberen Stockwerken abgestützt werden. Hierzu wurden weiter Einsatzkräfte mit speziellen Gerätschaften nachgefordert. Mit Stützen, Auflagen und Balken wurden ein Sicherungsverbau in das Gebäude eingebracht.
Die Kranfirma hatte inzwischen einen fahrbaren 230-Tonnen Arbeitskran zur Einsatzstelle gebracht. Mit diesem sollten die Betongewichte aus dem Dach gehoben werden. Dafür musste der Kranausleger mit dem Kran der Feuerwehr gesichert werden. Anschließend konnten die Bergungsarbeiten beginnen. Da die Teile verkantet im Auslieger des Krans steckten, mussten hier mit einem Trennschneider Stahlteile durchtrennt werden. Feuerwehrleute stellten hierbei den Brandschutz sicher. Nach und nach konnten die sieben Betongewichte anschließend vom Dach des Hauses geborgen werden. Diese Arbeiten waren kurz vor 22.00 Uhr beendet.
Aufgrund der Wetterprognose wurden die restlichen Sicherungsarbeiten dann in der Nacht abgebrochen und auf den nächsten Tag verschoben. Hier wird von der Feuerwehr noch ein Notdach aufgebracht. Den Rückbau des Kranes übernimmt dann eine Spezialfirma.
Wie es zu dem Unglück kommen konnte, werden Gutachter klären müssen.
Ein Sachschaden kann von der Feuerwehr derzeit nicht beziffert werden.
Die betroffenen Gebäude bleiben gesperrt. Alle Bewohnerinnen und Bewohner sind privat untergekommen.
(kiß)
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