München (ots) –
Moderation: Ute Brucker
Geplante Themen:
Kolumbien – Brüchiger Friede vor der Präsidentschaftswahl
Der Frieden ist immer besser als Krieg. Nur ein verrückter Mensch hat mehr Interesse am Krieg als am Frieden.“ Das sagt Frellin Alberto Noreña. Beim ehemaligen Guerillakämpfer der FARC schwingt immer noch die Hoffnung von damals mit, als er seine Waffen abgab. Ein langverhandeltes Friedensabkommen zwischen Regierung und der Guerilla-Armee beendete vor sechs Jahren einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg. Am Sonntag wird in Kolumbien ein neuer Präsident gewählt. Dabei steht auch der Friedensprozess mit zur Wahl. Denn auch wenn es für Frellin Alberto Noreña kein Zurück mehr gibt, andere Ex-Kämpfer haben sich wieder bewaffnet. Banden und Drogenkartelle und die Regierungsarmee – vom Frieden ist Kolumbien weit entfernt. (Marie-Kristin Boese, ARD-Studio Mexiko)
USA – Abtreibungsdebatte
Im Juni wird die Zeit zurückgedreht, das befürchten Frauenrechtlerinnen in den USA. Dann wird der konservative Supreme Court wohl in einem Grundsatzurteil, das seit 1973 garantierte Recht auf Abtreibung in den ersten Schwangerschaftswochen kippen. Kerstin Klein trifft die Abtreibungsärztin Jennifer Pepper, die sich schon jetzt auf diesen Moment vorbereitet. Ihre Klink liegt im Bundesstaat Tennessee, der angekündigt hat, Schwangerschaftsabbrüche umgehend zu verbieten. Hunderte Kilometer entfernt, im liberalen Illinois, baut sie eine neue Klinik auf – einem der wenigen Staaten, der künftig ein sicherer Hafen für Patientinnen sein soll. Den genauen Ort hält sie zurzeit noch geheim. Aber sie ist entschlossen weiterzumachen. Denn das Recht auf Abtreibung ist ein fundamentales Frauenrecht, sagt sie. Kaum irgendwo zeigt sich die Spaltung der US-Gesellschaft so deutlich und unversöhnlich wie bei diesem Thema. (Kerstin Klein, ARD-Studio Washington)
China – Schlafen auf der Werkbank
Fotos und Videos aus Sozialen Netzwerken: Darauf sieht man Isomatten und Schlafsäcke ausgebreitet unter Fabrikmaschinen. Hunderte Zelte in riesigen Hallen neben dem Produktionsbetrieb. In Shanghai dürfen trotz Lockdown inzwischen etwa 4000 Großunternehmen produzieren, beispielsweise Siemens, Tesla, VW, Bosch etc. Die Voraussetzung: die Arbeiter dürfen das Fabrik-Gelände nicht verlassen – Tausende leben nun schon seit vielen Wochen unter der Werkbank. Die Bedingungen vor Ort werden damit immer desaströser. In chinesischen Videos rühmen sich Unternehmensvertreter – für ihren Einsatz. Die Video-Tagebüchern der Fabrikarbeiter sind nicht nur guter Stimmung. (Tamara Anthony, ARD-Studio Peking)
Weltspiegel Podcast: „Chinas Null-Covid-Politik: Ein Stillstand, der die Welt betrifft“ in der ARD-Audiothek und überall da, wo es Podcasts gibt.
Saudi-Arabien – Was sich ändert, wenn Frauen Auto fahren dürfen
Saja Kamal hat immer von einem Autorennen für Frauen in ihrem Heimatland geträumt. Nun ist ihr Traum Wirklichkeit geworden. Mit ihrer Freundin Elham heizt sie durch die größte Sandwüste der Welt. Vor vier Jahren ist Saja zum ersten Mal überhaupt am Steuer gesessen, erst seit 2018 dürfen Frauen im Königreich Auto fahren. Nun ändert sich das Leben für Frauen wie Saja im Eiltempo. Kein Kopftuch, kein Umhang, ein westlicher Kleidungsstil – in den großen Metropolen wie Riad ist dies nun möglich. Die saudischen Machthaber gestehen den Frauen etwas mehr Freiheiten zu. Aber was denken die saudischen Männer vom Wandel in der Gesellschaft? (Ramin Sina, ARD-Studio Kairo)
Redaktion: Ulli Neuhoff
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Quelle: ots