Berlin/Paris (ots) –
„Dies ist ein historischer Tag für die Feuerwehrverbände in Europa! Nie zuvor seit Gründung des Weltfeuerwehrverbandes CTIF gab es solch einen Schulterschluss zwischen den Repräsentanten von mehr als 2,7 Millionen Feuerwehrangehörigen“, erklärt Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), zum 1. Europäischen Feuerwehrgipfel in Paris. Vertreter der Feuerwehrverbände aus 18 Staaten der Europäischen Union hatten an dem Treffen teilgenommen. Sie haben beschlossen, sich für eine Vertretung der europäischen Feuerwehren in Brüssel unter dem Dach des Weltfeuerwehrverbandes CTIF einzusetzen. „Gemeinsam wollen wir dort, im politischen Zentrum der Europäischen Union, einen Bund der Feuerwehrverbände etablieren, um unsere Interessen zusammen besser zu vertreten. Die Einsatzkräfte, die Feuerwehrangehörigen, sie sind unsere oberste Priorität – hier spielen keine staatlichen Interessen eine Rolle“, resümierte Banse bei seiner Rede in der Französischen Nationalversammlung.
An der zweitägigen Veranstaltung nahmen Verbandsvertreter aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Kroatien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und Zypern teil. Initiative und Organisation der Veranstaltung lag beim Deutschen Feuerwehrverband und dem französischen Pendant, der „Fédération Nationale des Sapeurs-Pompiers de France“ (FNSPF).
„Die Brandbekämpfung und der Katastrophenschutz in der Europäischen Union sind ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitspolitik der EU. Bei ihrem Treffen in Paris bekräftigen die repräsentativen Organisationen der Feuerwehren der EU-Mitgliedstaaten ihr außergewöhnliches Engagement und ihre Entschlossenheit, den Katastrophenschutz zu stärken“, heißt es in dem von allen teilnehmenden Verbandspräsidenten unterschriebenen Abschlussdokument. DFV-Präsident Banse hatte in Paris eindringlich den Hintergrund deutlich gemacht: „Klimawandel und Kriege stellen eine nie dagewesene Bedrohung für die Gesellschaft dar. Vegetationsbrände und Überschwemmungen als flächendeckende Einsatzlagen, gewalttätige Konflikte, in denen Einsatzkräfte zu Opfern werden: Die Feuerwehren müssen sich diesen Herausforderungen stellen. Die Einsätze machen nicht vor Landesgrenzen Halt.“
Um die Feuerwehren als integralen und unverzichtbaren Bestandteil der Sicherheitsarchitektur im nationalen und europaweiten Kontext in der Europäischen Union adäquat zu vertreten, soll das nächste Treffen im Oktober in Brüssel die Etablierung eines fest besetzten Büros im Herzen der EU konkretisieren. Der Deutsche Feuerwehrverband verfügt seit 2008 als bislang einziger nationaler Verband über eine Vertretung bei der Europäischen Union. Das veranstaltungsbezogen besetzte Büro ist im Haus der Hessischen Landesvertretung untergebracht.
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