München (ots) –
Auch am letzten, reisestarken Osterferienwochenende kam es zu zahlreichen Einsätzen der Bundespolizei. Von besonders schwerem Diebstahl über aggressive und teils gegenüber Beamten gewalttätige Personen bis zur Sperrung der Haupthalle des Hauptbahnhofes und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen waren etliche öffentlichkeitswirksam.
* DB-Baustelle – Besonders schwerer Fall des Diebstahls:
Bereits am Donnerstag (24. April) entwendeten ein oder mehrere bislang unbekannte Täter zwischen 22:30 Uhr und 23:30 Uhr an einer DB-Baustelle zur 2. Stammstrecke ein Messinstrument für die Bemessung der Gleislage. Die Gesamtschadenshöhe beläuft sich auf 20.000 Euro.
Erste Ermittlungen ergaben, dass vor dem Diebstahl eine Videoanlage ausgeschaltet bzw. zerstört worden war. Das Messinstrument, ein Tachymeter, war durch Verschraubung gegen die Wegnahme gesichert. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wird von einem gewerbsmäßigen Diebstahl ausgegangen.
** Hallbergmoos – Aggressiver Fahrscheinloser:
Gegen 10:20 Uhr kontrollierten Prüfdienstmitarbeitende am Freitag (25. April), in einer S8 vom Flughafen München kommend, einen 48-Jährigen. Der wohnsitzlose Deutsche konnte kein Ticket für die Fahrt vorweisen; wurde sofort laut und aggressiv. Vor dem Haltepunkt Hallbergmoos beleidigte und bedrohte er die drei Prüfschaffner. Wegen des hohen Aggressionspotential fragte der Triebfahrzeugführer in der S-Bahn nach Polizeiangehörigen. Ein 35-jähriger, privat in zivil Reisender Beamter meldete sich und unterstützte die weiteren Maßnahmen des Prüfdienstes.
Als alle am Haltepunkt in Hallbergmoos ausgestiegen waren, versuchte der 48-Jährige wieder in die S-Bahn zu gelangen, worauf er vom Beamten überwältigt und mit Hilfe der Prüfdienstmitarbeiter festgehalten wurde. Dabei wurde auch ein 23-jähriger Sanitäter, der seine Hilfe anbot, vom Wohnsitzlosen ebenfalls noch beleidigt und bedroht.
Der mit 1,92 Promille Alkoholisierte verweigerte auch gegenüber Beamten der Bundespolizei jegliche Kooperation; beleidigte und bedrohte stattdessen die Amtsträger. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft sowie dem Amtsgericht Landshut verblieb der 48-Jährige bis 21 Uhr zur Ausnüchterung und Verringerung seines Aggressionspotentials im Unterbringungsgewahrsam. Anschließend konnte er das Revier am Ostbahnhof – mit einer Strafanzeige wegen des Verdachts des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung sowie Leistungserschleichung im Gepäck – freien Fußes verlassen.
*** Ostbahnhof – Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte:
Kurz nach 20 Uhr am Freitag (25. April) wurden Beamte der Bundespolizei im Personentunnel des Ostbahnhofes auf einen 34-Jährigen aufmerksam. Der Slowake blickte in Richtung der Beamten, fasste sich mit seiner Hand an den Schritt und vollführte – zu den Beamten blickend – offenkundig Masturbationsbewegungen.
Bei der folgenden polizeilichen Kontrolle beleidigte er die Beamten auch verbal. Im Revier im Ostbahnhof schlug er nach einem Beamten, nahm, als er durchsucht werden sollte, Kampfhaltung an und beleidigte und bedrohte weitere Bundespolizisten. Keiner der Beamten wurde verletzt.
Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen konnte der 2010 erstmals ins Bundesgebiet Eingereiste das Revier verlassen. Gegen den mit 1,01 Promille Alkoholisierten wird wegen des Verdachts des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung ermittelt. Zurückliegend war der in Unterföhring Wohnende wegen Sachbeschädigung und Fahrens ohne Fahrerlaubnis polizeilich in Erscheinung getreten.
**** Hauptbahnhof – Sperrung Querbahnsteig:
Gegen 15:25 Uhr wurde eine Präsenzstreife der Bundespolizei am Samstag (26. April) auf Höhe Gleis 18/19 am Querbahnsteig des Hauptbahnhofes auf ein herrenloses Gepäckstück aufmerksam gemacht. Die schwarze Reisetasche war kurz zuvor von einem Unbekannten bewusst an einem Stahlträger abgestellt worden und der Mann entfernte sich eilig. Die Reisetasche war nicht einsehbar. Aufgrund der Begleitumstände wie das Verhalten des Unbekannten, dem starken Reisendenaufkommen am engen Querbahnsteig zum bayerischen Ferienendes sowie eines zur selben Zeit ausgetragenen Erstligaspieles in der Allianz Arena wurde der Bereich weiträumig von Bundespolizei und Deutsche Bahn Sicherheit abgesperrt sowie drei an die Örtlichkeit angrenzende Fernbahngleise gesperrt.
Nachdem mehrere Lautsprecherdurchsagen nicht dazu führten, dass sich der Eigentümer zur Örtlichkeit begab, wurden Spezialkräfte der Bundespolizei angefordert. Nachdem diese die Reisetasche als unbedenklich einstuften wurde die errichtete Absperrung gegen 16:25 Uhr wieder aufgehoben und die Reisetasche samt dem Inhalt von Reiseutensilien an die Fundstelle der Deutsche Bahn übergeben. Ein Hinweis auf den Eigentümer ergab sich nicht.
Der Sachverhalt war in erheblichem Maße öffentlichkeitswirksam. Der in der Haupthalle hochfrequentierte Reisendenverkehr musste über das Zwischengeschoss im Münchner Hauptbahnhof umgeleitet werden. Die Bundespolizei prüft, den Eigentümer wegen der Kosten des Polizeieinsatzes in Regress zu nehmen.
***** Hauptbahnhof – Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen:
Kurz vor 21 Uhr wurden Bundespolizisten auf einen im Hauptbahnhof lautstark herumschreienden 18-jährigen Deutschen aufmerksam. Während der anschließenden Kontrolle präsentierte der in Ramersdorf Wohnende seinen Gürtel im Hosenbund mit einem rechtsradikalen Symbol (sogenannte Wolfsangel). Der Gürtel ist Artikel einer Modemarke aus Brandenburg, die in der Neonaziszene äußerst beliebt ist und weist einen gleichnamigen Schriftzug in Runenschrift auf. Der Gürtel wurde sichergestellt.
Der 18-Jährige konnte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen seinen Weg fortsetzen. Die weiteren Ermittlungen wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen übernahm das KFD 4 des Polizeipräsidiums München.
Das anhängende Symbolbild kann zu redaktionellen Zwecken mit dem Zusatz „Bundespolizei“ im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung verwendet werden.
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Wolfgang Hauner
Bundespolizeiinspektion München
Denisstraße 1 – 80335 München
Telefon: 089 515 550 1102
E-Mail: [email protected]
Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die
polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der
Anlagen der Deutschen Bahn und im größten deutschen S-Bahnnetz mit
über 210 Bahnhöfen und Haltepunkten auf 440 Streckenkilometern. Zum
räumlichen Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München
gehören drei der vier größten bayerischen Bahnhöfe. Er umfasst neben
der Landeshauptstadt und dem Landkreis München die benachbarten
Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Ebersberg, Erding,
Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech und Starnberg.
Sie finden unsere Wache und unseren Dienstsitz für die
nichtoperativen Bereiche mit dem Ermittlungsdienst in der Denisstraße
1, rund 500m fußläufig vom Hauptbahnhof entfernt. Das Revier befindet
sich im Ostbahnhof. Zudem gibt es Diensträume am Hauptbahnhof, in
Pasing und Freising. Weitere Informationen erhalten Sie über oben
genannte Kontaktadresse oder unter www.bundespolizei.de sowie unter
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Quelle: ots