Berlin (ots) –
„Vernichtet Eure Atomwaffen! Was Kasachstan konnte, können andere auch.“ 1991 verzichtete Kasachstan auf das viertgrößte Atomwaffenarsenal der Erde und zerstörte über 1000 Sprengköpfe, darunter 100 SS-18-Interkontinentalraketen mit dem bezeichnenden Namen „Satan“. Kasachstan widerstand der Versuchung, Atommacht zu werden. Nurlan Onzhanov, Botschafter der Republik Kasachstan in Deutschland, erinnert daran anlässlich des heutigen Internationalen Tages gegen Nukleartests, den die UN im Jahr 2009 ins Leben riefen. Initiator war damals die Republik Kasachstan. Der 29. August erinnert auch an die Schließung des sowjetischen Nukleartestgeländes im Jahr 1991, 150 Kilometer entfernt von der kasachischen Großstadt Semipalatinsk. Die Region um Semipalatinsk, heute Semei, war von 1949 bis 1989 eines der weltgrößten Testgelände für Atomwaffen.
„Alle Staaten müssen ihre Atomwaffen abbauen, nur so wird die Menschheit von der Drohung mit Atomwaffen befreit, wie sie uns in Konflikten immer wieder begegnet“, so Botschafter Onzhanov. 2006 gründete Kasachstan in Semei gemeinsam mit Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan die erste atomwaffenfreie Zone auf der nördlichen Erdhalbkugel.
Am 29. August 1991 schloss Kasachstan das sowjetische Nukleartestgelände nahe der Großstadt Semipalatinsk. Die Region war eines der weltgrößten Testgelände für Atomwaffen. Über eine Million Kasachen waren über 50 Jahre hinweg tödlicher Strahlung ausgesetzt, freigesetzt in 456 Nukleartests. Ganze Familien sind an den Folgen der Strahlung gestorben. Noch heute werden in der Region Semei Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen geboren, kommt es zu Fehlgeburten. Kasachstan setzt seitdem alles daran, das ehemalige Atomtestgelände wieder erblühen zu lassen und den BürgerInnen dieser Region eine intakte und lebenswerte Heimat zurückzugeben. „Doch ohne die Unterstützung der Weltgemeinschaft wird Kasachstan dazu nicht in der Lage sein. Deutschland kann hier als Land, das sich für die Bekämpfung der Verbreitung von Atomwaffen einsetzt, einen eigenen Beitrag leisten. Derzeit richten wir, um nur ein Beispiel zu nennen, im Rahmen des Atomwaffenverbotsvertrags einen internationalen Treuhandfonds ein, um Opfern von Atomtests zu helfen und die Umwelt wiederherzustellen“, so Nurlan Onzhanov.
Pressekontakt:
Markus Kurz
mk Public Relations
Mobiltelefon: +49 172 812 4378
E-Mail: Markus.Kurz@mkpr.info
Original-Content von: Botschaft der Republik Kasachstan in der Bundesrepublik Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots