Schweinfurt/ Unter- und Oberfranken (ots) –
– Einnahmen 1,7 Milliarden Euro
– Über 448.000 Zigaretten sichergestellt
– 31,2 Millionen Euro Schaden Schwarzarbeit / 50 Jahre
Freiheitsstrafe erwirkt
Die Einnahmen des Hauptzollamts Schweinfurt belaufen sich im Jahr 2021 auf 1,7 Milliarden Euro (2021: 1.701 Mio. EUR – 2020: 1.366 Mio. EUR).
Der Löwenanteil daran besteht aus Einnahmen aus der
– Einfuhrumsatzsteuer (2021: 1.028 Mio. EUR – 2020: 710 Mio. EUR /
Begriffserklärung 1).
Im letzten Jahr durchbrach das Einfuhrumsatzsteueraufkommen beim Hauptzollamt Schweinfurt erstmalig die Milliardengrenze und vollzog eine eklatante Steigerung von knapp 45 % zum Vorjahrswert.
In die letztjährigen Gesamteinnahmen fließen ebenfalls
– relativ konstante Zolleinnahmen (2021: 67,7 Mio. EUR – 2020:
67,9 Mio. EUR),
– minimal rückläufige Verkehrssteuern (2021: 266,6 Mio. EUR –
2020: 270,7 Mio. EUR / Begriffserklärung 2) und
– gestiegene Verbrauchsteuereinnahmen (2021: 338,7 Mio. EUR –
2020: 317,2 Mio. EUR / Begriffserklärung 3) ein.
Durch den hohen Anstieg bei der Einfuhrumsatzsteuer vergrößerte sich das Jahresergebnis um rund 334,5 Millionen Euro.
„Ich freue mich, dass sich die engagierte Arbeit meiner Zollkolleginnen und -kollegen im vergangenen Jahr auch in der Bilanz und den Kennzahlen widerspiegelt“, bekräftigt Franziska Schubert, Leiterin des Hauptzollamts Schweinfurt. „Das Bilanzjahr war durchgehend von der Coronapandemie geprägt. Einen besonderen Fokus legten wir in dieser Zeit darauf, den Fluss von Warenströmen optimal zu fördern und gleichzeitig das Schutzbedürfnis von Verbrauchern und Wirtschaft im Blick zu behalten.“
Einhergehend stiegen die Abfertigungspositionen der Einfuhren um knapp 60 Prozent (Einfuhr 2021: 912.775 – 2020: 573.163 Positionen). Bei den Ausfuhren steigerte sich die Positionenzahl ebenfalls um mehr als 44 Prozent (Ausfuhr 2021: 7,72 Mio. – 2020: 5,35 Mio. Positionen).
„Der Anstieg unserer Steuereinnahmen verdeutlicht auch, welche Warenströme die Kolleginnen und Kollegen im vergangenen Jahr quantitativ bewältigen mussten“, versichert die Leiterin des Hauptzollamts Schweinfurt. Gerade die Steigerung im Bereich E-Commerce (Begriffserklärung 4) und vor allem die Auswirkungen des Brexits (Begriffserklärung 5) schlagen sich in den Abfertigungszahlen des vergangenen Jahres nieder. Im Bezirk des Hauptzollamts Schweinfurt sind Transportdienstleister ansässig, die enorme Warenströme aus dem Vereinten Königreich abwickeln. Gerade im Bereich des Zollamts Aschaffenburg verzeichnet das Hauptzollamt Schweinfurt stellenweise einen Anstieg der Abfertigungspositionen über 600 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Erfolge bei der Bekämpfung von Tabakschmuggel:
Im Bereich der Verbrechensbekämpfung in Bezug auf zoll- und steuerpflichtige Waren beschlagnahmte die Kontrolleinheit Verkehrswege über 448.000 Zigaretten (rund 2.240 Stangen). Neben Drogen und Dopingmittelfunden konnten die Einsatzkräfte des Zolls im vergangenen Jahr 26 unerlaubte Waffenteile erfolgreich aus dem Verkehr ziehen. 5.262-mal kontrollierten die Zöllnerinnen und Zöllner verschiedene Verkehrsmittel. Die Bandbreite an Objekten, die nach zoll- und verbrauchsteuerpflichtigen Waren kontrolliert wurden, reicht dabei von herkömmlichen Person- oder Lastkraftwägen über Boote, Schiffe und Züge bis hin zu Flugzeugen.
Ergebnis der zentralen Straf- und Bußgeldstelle Nordbayern:
Bei der zentralen Straf- und Bußgeldstelle des Zolls für Nordbayern werden Ordnungswidrigkeiten und Strafverfahren der Hauptzollämter Schweinfurt, Nürnberg und Regensburg zentral bearbeitet. Im Jahr 2021 konnten dort über 6.142 Strafverfahren und 400 Bußgeldverfahren abgeschlossen werden. Die Facheinheit bearbeitet Verstöße aus den verschiedenen Bereichen des Zolls bis zum Sachausgang oder zu gerichtlichen Entscheidungen.
Seit November 2021 leitet Kevin Sarocam den gesamten Bereich der Ahndung, die auch die zentrale Straf- und Bußgeldstelle Nordbayern umfasst. Gemeinsam mit Dr. Angelina Stadler und Melanie Halsch unterstützt er die junge, weiblich dominierte Führungsriege um die Leiterin des Hauptzollamts Schweinfurt.
„Unsere Führungsriege im höheren Dienst hat ein Durchschnittsalter von 34 Jahren“, schmunzelt Hauptzollamtsleiterin Franziska Schubert. „Der Zoll weist eine junge, dynamische Verwaltung auf und ist gerade in Krisenzeiten ein attraktiver Arbeitgeber!“
Erhöhung aufgedeckter Schäden durch Schwarzarbeit/ 50 Jahre Freiheitsstrafen:
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts deckte eine Schadenssumme von 31,2 Millionen Euro auf (2020: 28,4 Mio. EUR), der durch Schwarzarbeit oder illegale Beschäftigung entstanden war. Die Gerichte verhängten im Zuge der Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit insgesamt 50 Jahre Freiheitsstrafe, insgesamt 21 Monate mehr als im Vorjahr (2020: 48 Jahre).
Hintergrundinfos:
Zum Jahresende 2021 beschäftigte das Hauptzollamt Schweinfurt 657 Bedienstete. Das Hauptzollamt Schweinfurt ist die regionale Dienststelle des Zolls in Unter- und Oberfranken. Der Hauptzollamtsbezirk erstreckt sich über eine Fläche von 14.205,48 km² und umfasst den gesamten Regierungsbezirk Unterfranken und nahezu den Regierungsbezirk Oberfranken mit Ausnahme der kreisfreien Stadt Hof und der Landkreise Hof und Wunsiedel.
Die Hauptverwaltung des Hauptzollamts befindet sich in der Schweinfurter Innenstadt. Darüber hinaus sind dem Hauptzollamt weitere Außenstellen in Schweinfurt, Bamberg und Dettelbach-Mainfrankenpark sowie sechs Zollämter (Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Dettelbach-Mainfrankenpark und Schweinfurt) angegliedert.
Weitere Informationen zu Themen rund um den Zoll sind auf www.zoll.de verfügbar.
Begriffserklärungen:
1) Einfuhrumsatzsteuer: Die Kennzahl wird neben den Zöllen und den
besonderen Verbrauchsteuern bei der Einfuhr von Waren aus
Drittländern durch die deutsche Zollverwaltung erhoben. Sie
entspricht weitgehend der Mehrwertsteuer, die beim Verbrauch
oder Verkauf von Waren und bei der Erbringung von
Dienstleistungen im Inland bzw. bei Lieferungen innerhalb der
Europäischen Union anfällt.
2) Verkehrssteuern: Vorwiegend schlägt beim Hauptzollamt
Schweinfurt die Kraftfahrzeugsteuer zu Buche. Ein kleiner
Anteil fällt auf die Luftverkehrssteuer.
3) Verbrauchssteuern: Den Hauptanteil des
Verbrauchsteueraufkommens beim Hauptzollamt Schweinfurt
konzentriert sich auf die Energiesteuer. Daneben fließen auch
die Schaumwein- und Zwischenerzeugnissteuer, Alkoholsteuer und
die Biersteuer ein. Nicht zu vergessen ist das
Kaffeesteueraufkommen, das sich im vergangenen Jahr um knapp 25
Prozent steigerte.
4) Gesetzesänderung E-Commerce: Zum 1. Juli 2021 waren die
bisherige Freigrenze beim Internethandel zwischen Privatleuten
weggefallen, so dass in der Regel für jede Ware, die in einem
Drittland (wie beispielsweise USA, Großbritannien, China)
bestellt wird, Einfuhrabgaben zu bezahlen sind.
5) Brexit: Durch den Austritt des Vereinten Königreichs aus der
Europäischen Union erfolgen die Warenströme zwischen diesen
Ländern nicht mehr im innergemeinschaftlichen Binnenhandel,
sondern unterliegen als Nichtgemeinschaftswaren nun der
zollrechtlichen Überwachung.
Rückfragen bitte an:
Hauptzollamt Schweinfurt
Pressesprecherin
Tanja Manger
Telefon: 09721-6464-1030
E-Mail: presse.hza-schweinfurt@zoll.bund.de
www.zoll.de
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Quelle: ots