Bonn (ots) –
Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) gibt seine Prognose für die Streuobsternte 2024 bekannt. Die Schätzungen gehen von einer durchschnittlichen Menge von rund 500.000 Tonnen aus. „Die diesjährige Ernte der Streuobstäpfel wird allerdings regional sehr unterschiedlich ausfallen“, so Verbandsgeschäftsführer Klaus Heitlinger. Während in den östlichen Bundesländern und im Norden Deutschlands die Ernteerwartung aufgrund von Spätfrösten und anderen klimatischen Bedingungen durchweg gering ausfällt, zeigt sich im Hauptanbaugebiet Baden-Württemberg ein gemischtes Bild: im Bereich Bodensee-Oberschwaben und im Raum Stuttgart sieht die Ernteprognose gut aus. In den restlichen Landesteilen zeichnet sich eine eher schwächere Ernte ab. In weiten Teilen Bayerns ist wieder mit einer guten Ernte zu rechnen.
Die Baumbestände auf den Streuobstwiesen haben in den letzten drei Vegetationsperioden von 2019 bis 2022 durch die Dürresommer stark gelitten, was sich zunehmend auch in einem vermehrten Auftreten von Frucht- und Blütekrankheiten niederschlägt. In diesem Jahr sind die Äpfel an den Bäumen darüber hinaus durch Hagelschlag geschädigt, ein Faktor, der jedoch im Mostobstbereich weniger relevant ist.
Klaus Heitlinger betont die Bedeutung der Streuobstwiesen nicht nur als wirtschaftlichen Faktor, sondern auch als wertvolles Ökosystem. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten finden hier einen Lebensraum. Die Vielfalt der Obstarten und ihre besonderen Geschmacksvarianten sind für die Fruchtsaftliebhaber von großer Bedeutung, weshalb spezielle Angebote wie Streuobstwiesenapfelsäfte oder Quitten- und Birnensäfte sich großer Beliebtheit erfreuen.
Angesichts der klimatischen Herausforderungen und der Überalterung vieler Streuobstbestände setzen sich die Fruchtsafthersteller in Deutschland für den Erhalt und die Förderung des Streuobstanbaus ein. Pflanzaktionen und Aufpreis-Modelle sind nur einige der Maßnahmen, mit denen die Hersteller den Anbau unterstützen.
Ernteschätzung mit Augenmaß
Der VdF führt seit 30 Jahren die sogenannte Kelterapfel-Behangdichtenschätzung durch, die am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee entwickelt wurde. Mit einem Spezialfernrohr, dem sogenannten „Gucki“, werden fünf Ausschnitte ins Visier genommen und der Apfelbehang im Baum gezählt. Nach einem speziellen Berechnungsverfahren ist es dem VdF möglich, per Hochrechnung eine annähernd präzise Aussage über die Ernteerwartung in ganz Deutschland zu treffen. Ursprünglich nahmen über 100 Schätzer an dieser Methode teil, heute sind es noch etwa 45 aktive Ehrenamtler, die die Behangdichtenschätzung auf den Streuobstwiesen durchführen und über diese Ernteerfassung auch die Relevanz des Streuobstes schützen.
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