Bundespolizeidirektion München: Beschuldigter auf den zweiten Blick/ Bundespolizei ermittelt wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens

Lindau/München (ots) –

Am Montag (4. August) hat die Bundespolizei im Bahnhof Lindau-Reutin vier Migranten ohne Ausweisdokumente aufgegriffen. Die Beamten konnten einen zunächst scheinbar unbeteiligten Syrer später als mutmaßlichen Schleuser und Mitglied einer Organisation identifizieren.

Am Montagvormittag stoppte eine Streife der Lindauer Bundespolizei im Bahnhof Lindau-Reutin vier Männer, die mit einem Zug aus Österreich einreisten. Die Beamten hatten diese Gruppe sowie einen weiteren, scheinbar allein reisenden Mann bereits kurz zuvor bei einer Zugstreife im Bahnhof Bregenz gesehen.
Die vier Migranten, ein 21-jähriger Jordanier, ein 40-jähriger Syrer und die beiden 25 und 21 Jahre alten Palästinenser waren ausweislos.
Der vermeintliche Alleinreisende, der mit demselben Zug im Bahnhof ankam, verfügte über österreichische Flüchtlingsdokumente. Zunächst deutete nichts darauf hin, dass der 32-jährige Syrer mit der Gruppe in Verbindung steht. Beide Parteien leugneten eine Bekanntschaft. Daraufhin entließen die Beamten den Syrer aus der Kontrolle.

Bei der anschließenden Vernehmung der vier Migranten fanden die Bundespolizisten unter anderem heraus, dass der 32-jährige Syrer die vierköpfige Migrantengruppe durch Österreich nach Deutschland begleitet und gegen Bezahlung den Ticketkauf organisiert hatte. Durch eine rasche Verständigung der Bundespolizei am Münchener Hauptbahnhof konnte der mittlerweile mit dem Zug weitergereiste Syrer schnell gefasst werden.

Die Bundespolizisten ermittelten außerdem, dass die vier Migranten für ihre Schleusung von Jordanien beziehungsweise Syrien jeweils mehrere tausend Euro gezahlt hatten. Eigenen Angaben zufolge hatten sich die vier Männer erst während ihrer Reise kennengelernt, die durch unterschiedliche Schleuser begleitet wurde.

Der 32-jährige Syrer erhielt eine Anzeige wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern. Die Beamten stellten nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Kempten die beiden Handys des in Österreich wohnhaften Mannes sicher und entließen ihn auf freien Fuß.
Die Bundespolizisten zeigten die mutmaßlich Geschleusten wegen versuchter unerlaubter Einreise an, stellten die Handys sicher und wiesen sie schließlich nach Österreich zurück.
Die Ermittlungen der Bundespolizei richten sich nun auch gegen die mutmaßliche Schleusergruppierung.

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