München (ots) –
Auch wenn das Leben für die meisten Menschen fast wieder in normalen Bahnen verläuft, die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, vor allem nicht für vulnerable Gruppen. Wie lassen sich erhöhter Schutzbedarf und der Wunsch nach Normalität vereinbaren? Wie gehen zum Beispiel Menschen mit Behinderung, die in den Dorfgemeinschaften von SOS-Kinderdorf leben, mit dieser Situation um? Und worauf freuen sich deren Bewohner*innen in der Adventszeit am meisten? Anlässlich des Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember erzählen die 17-jährige Lena Marie, der 28-jährige Philipp sowie der 55-jährige Reiner, wie ihr Alltag in der Vorweihnachtszeit aussieht.
Eigentlich macht es Lena Marie am meisten Freude, filigrane Gesichter aus Filz und Wolle zu gestalten. Da Weihnachtswichtel ihre Gesichter unter den Mützen verstecken, verpasst die 17-Jährige ihren Figuren kurzerhand geflochtene Zöpfe in den Bärten und lässt diese so zu ganz besonders originellen Unikaten werden. Lena Marie arbeitet in der Weberei des SOS-Kinderdorfes Vorpommern und hat sich auf das Filzen von Weihnachtswichteln spezialisiert: „Ich fühle mich in der Weberei sehr wohl und bin dankbar, dass wir momentan arbeiten können. Es herrscht eine tolle Atmosphäre und ich kann meine kreative Ader während der Arbeit mit einbringen“.
Dank Mitarbeiter*innen wie Lena Marie entstehen in den Werkstätten des SOS-Kinderdorfes Vorpommern in Hohenwieden zur Vorweihnachtszeit neben Wichtelfiguren auch Tischdecken, Holzbrettchen und handgezogene Kerzen, die Besucher*innen der regionalen Weihnachtsmärkte nach der coronabedingten Pause wieder bewundern dürfen. Höhepunkt in der Adventszeit ist für Lena Marie die gemeinsame Weihnachtsfeier, die Mitte Dezember mit den Beschäftigten und den Mitarbeiter*innen der Werkstätten geplant ist: „Den ein oder anderen Weihnachtswichtel werde ich bis dahin bestimmt noch zum Leben erwecken“, erzählt sie mit einem Augenzwinkern. Dass Lena Marie und die anderen Bewohner*innen der Hausgemeinschaft sowohl bei ihrer Arbeit als auch in der Freizeit Maske tragen müssen, stört sie nicht.
Auf Plätzchen backen in der Hausgemeinschaft und Weihnachtsmusik hören freut sich der 28-jährige Philipp, der in der Landwirtschaft des SOS-Hofes Bockum in Niedersachsen tätig ist: „In der Landwirtschaft basteln wir Schmuck für den Weihnachtsbaum, der später am Stall aufgestellt wird. Wahrscheinlich kommt dort noch im Dezember ein Kalb zur Welt.“
Eine festliche Vorweihnachtszeit verbringen auch die etwa 160 Bewohner*innen der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth in Gemünden am Main nahe Würzburg – trotz einiger coronabedingter Einschränkungen: So konnte nach zwei Jahren Pause der traditionelle Adventsbasar zwar wieder stattfinden, Verkaufsstände gab es allerdings nur im Außenbereich der etwa 100 Hektar großen Einrichtung und das Unterhaltungsprogramm der Dorfgemeinschaft im großen Saal musste ausfallen. Doch das störte den 55-jährige Reiner, der bereits seit 37 Jahren in der Dorfgemeinschaft lebt, wenig: „Endlich war wieder Adventbasar“, sagt er und berichtet von den vielen Besucher*innen, die mit Shuttlebussen oder zu Fuß in das festlich geschmückte Dorf gekommen waren, um dort nach Geschenken wie Lebkuchen, Schneidebrettern oder Adventsgestecken zu stöbern. Reiner selbst war unter anderem für das Schneiden der Tannenzweige für Adventskränze und -gestecke zuständig.
Auch wenn in den Dorfgemeinschaften von SOS-Kinderdorf nach wie vor Corona-Einschränkungen zu spüren sind, Angst, zu erkranken, haben weder die 17-jährige Lena Marie, der 28-jährige Philipp noch der 55-Jährige Reiner: „In der SOS-Dorfgemeinschaft sind die meisten geimpft und wir lassen uns regelmäßig testen. Wir sind einfach nur froh, dass in der Weihnachtszeit ein wenig Normalität zurück gekehrt ist.“
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